(1909 – 1999 – Erstellt von Alfred Heymann)
(1999 – 2009 – Erstellt von Hans-Jürgen Wahle)
Was sich zwischen dem Gründungsjahr 1909 und heute alles ereignen würde, das konnten die ehrenwerten Herren nicht ahnen, als sie den FC Gloria aus der Taufe hoben, in einer Gartenlaube der Gaststätte Blennemann. Trainiert wurde zunächst mal am Hallerey, gelegentlich sogar unter “Flutlicht”, das von der Reichsbahn “spendiert” wurde, an der Strecke von Dorstfeld nach Huckarde.
Als der Westdeutsche Spielverband endlich 1913 seinen Segen gab zu Spielen gegen Nachbarvereine, ging es erst richtig los. Und zwar mit harten Bandagen. “Erst nach und nach”, berichtet ein Chronist aus Kaiser Wilhelms Zeiten, kauften sich die Spieler richtige Fußballstiefel. Die vorher üblichen Schuhe mit Eisen und Nägeln stellten eine erhebliche Gefahr für den Gegner dar. Aber auch noch nach dem ersten Weltkrieg benutzten die Kicker “Pöhler”, die vorne mit Stahlkappen ausgestattet waren und -Kilo schwer- das Sprintvermögen erheblich minderten.
1910 mußte der FC Gloria den Platz am Bahndamm aufgeben, er schloß sich mit seiner Fußball-Abteilung dem ATV 1878 an und zog um auf die ATV-Anlage am Gutshof Wulff. Der Krieg unterbrach den Spielbetrieb, aber schon 1920 zählte die Fußballsparte 200 Mitglieder, und zu den Heimspielen, nun an der Bürgerstraße in “Unterdorstfeld”, strömten “Tausende von Zuschauern”. Fast eine Parallele zur Zeit nach dem zweiten Weltkrieg: Im Januar 1946 stellte der Verein beim 1:0 gegen TBV Mengede mit 8.000 Besuchern an der Salzmannschule einen heute noch gültigen Rekord auf.
1921 dann die Trennung vom ATV, der Dorstfelder Spielverein machte sich selbständig und wählte als Vereinslokal das Haus Trösken an der nördlichsten Ecke unseres Vorortes. Gespielt wurde seit 1927 auf dem Sportplatz an der Adalbertstraße, hoch über dem Bummelberg. Und 1929 konnte der erste bemerkenswerte Erfolg gebührend gefeiert werden: Bezirksmeister!!!
Allmählich trug die intensive Jugendarbeit erste Früchte, seit 1938 holte sich der DSC- Nachwuchs mit schöner Regelmäßigkeit die Meisterschaft vor dem alten Rivalen Arminia Marten, obwohl deren “Erste” zusammen mit Schalke 04 und dem BVB 09 in der Gauliga, der damals höchsten deutschen Klasse, munter mitmischte. Der zweite Weltkrieg zerstörte schönste Hoffnungen, hochtalentierte Jugendspieler kehrten nicht zurück, nach 1945 mußte neu begonnen werden.
Mit Kriegsbeginn hatte eine Flakbatterie Stellung auf dem vereinseigenen Platz bezogen, ein erneuter Umzug war fällig. Nun trafen sich alle Fußballjünger, die den Krieg ohne größere Blessuren überstanden hatten, an der Salzmannschule. Sie sollten nach dem Willen der Militärregierung in einem einzigen Klub zusammen gefaßt werden, die Besatzung wollte die Deutschen unter Kontrolle haben.
Jedenfalls entstand nun der ATSV Dorstfeld, eine Zwangsfusion, die keine reale Existenzchance besaß. Fußballer mit den ATV-Handballern unter einem Hut, das ginge noch gut. Doch Turner und Faustballer blieben auf Eigenständigkeit bedacht, und am 12. Mai 1946 vollzog sich die Trennung. Der Verein hieß nun Dorstfelder Sportclub 09, bis auf den heutigen Tag.
In der Saison 1948/49 schaffte die vielleicht beste Mannschaft, die jemals das Trikot des Vereins getragen hat, die Meisterschaft in einer außerordentlich starken, damals drittklassigen, Bezirksklasse, in der Alemania (heute 97/08), ÖSG Viktoria, Eving-Lindenhorst, der Lüner SV und VfL Schwerte zu den Mitfavoriten zählten. Eine Meisterschaft, die jedoch erstmals nicht zum direkten Aufstieg in die Westfalenliga berechtigte. In der Aufstiegsrunde scheiterte der DSC an der Spielvereinigung Beckum, Iserlohn 46, Union Günnigfeld und VfL Klafeld-Geisweid.
Damit begann der “Ausverkauf”.
Heinz Neuhaus wechselte ins Lager der Profiboxer und wurde später Europameister im Schwer- gewicht. Erich Sajko ging als Profi nach Österreich und spielte noch mit vierzig Jahren in der höchsten Klasse. Wiens Presse behauptete, der “Schwede” hätte es auf mindestens fünfzig Länderspiele gebracht, wenn er die österreichische Staatsbürgerschaft angenommen hätte. Ferdi Meinsen ging zum BVB 09, 1958 freute er sich über die Deutsche Amateurmeisterschaft mit dem FV Hombruch 09.
Überhaupt “bedienten” sich andere Klubs, vor allem DSC 95, der BV Borussia 09 und Arminia Marten gern bei unserem Verein. Das nahm seinen Anfang schon in den zwanziger Jahren. Der erste Borusse, der gegen Schalke 04 ein Tor erzielte, hieß Willi Fischer und kam vom DSC 09. Das war 1925, aber Fischers 1:0 nützte nichts, Schalke gewann 4:2.
Berühmtheit erlangte Lothar Emmerich, nicht nur mit seinem “Jahrhunderttor” bei der Fußball-WM 1966 in England, sondern auch als Mitglied jenes BVB-Teams, das nach dem DFB-Pokal 1965 ein Jahr später auch den Europacup nach Dortmund holte. Die “linke Klebe” fand sogar international höchste Anerkennung.
Ralf Loose, dem das Talent wohl von Vater Hans mit in die Wiege gelegt worden ist, folgte “Emmas” internationalen Spuren. Zusammen mit Michael Zorc schmückte er sich mit den Titeln eines Junioren-Welt- und Europameisters. Selbstverständlich führte sein Erfolgsweg ihn auch in die Bundesliga.
Der Kapitän der Junioren-Nationalmannschaft zählte zu den Lieblingsschülern des DFB-Trainers Dietrich Weise, er muß seinem Lehrmeister wohl einiges abgeschaut haben, denn nach dem Ende seiner Karriere als Libero bei Fortuna Düsseldorf nahm er ein tolles Angebot an: Nationaltrainer in Lichtenstein, ein Entwicklungshelfer aus Dorstfeld.
Der DSC 09 hat fast immer eine maßgebliche Rolle im Jugendfußball gespielt. Vor dem zweiten Weltkrieg hieß ein gefürchtetes Innentrio Klauer, Kalthoff, Schröder. Platzwart Kogelheider soll auf dem Platz an der Halde der Legende zufolge immer Striche an die Torpfosten gemalt haben, um genau nachzuhalten, wie oft diese drei zugeschlagen hatten.
Walter Schröder wurde von Arminia Marten geholt, er imponierte den Schalkern beim 0:0 am Wischlinger Weg dermaßen, daß ihn Ernst Kuzorra gleich an den Schalker Markt mitnehmen wollte. Zweifellos stand er vor einer großen Karriere, doch auch er fiel dem Wahnsinn des Krieges zum Opfer, wie eine Reihe anderer Vereinsmitglieder, gestandene Familienväter ebenso wie gerade dem Jugendalter entwachsende Hoffnungsträger des Klubs.
Der 25. April 1955 ist in die Annalen eingegangen: Die A-Jugend vollbrachte das kleine Fußballwunder, den großen BVB 09 im Finale um die Kreismeisterschaft 4:2 zu besiegen -eine Sensation für den Dortmunder Fußball. Als Jugendleiter fungierte Hubert Bode. “Ata” Lemke, bei den ersten Nachkriegsspielen immer noch aktiv auf dem Platz, war am Triumph ebenso beteiligt wie Anton Krämer. Auf dieser Basis mußte sich doch aufbauen lassen.
Doch Grund zum Jubel gab es erst 1965 mit dem Aufstieg in die Landesliga, in der sich die Blau-Weißen fünf Jahre beachtlich schlugen. Aber 1970 Abstieg zurück in die Bezirksklasse, und in späteren Jahren setzte eine Berg- und Talfahrt ein, mal Kreisliga, dann wieder Bezirks- und Landesliga.
In die siebziger Jahre fallen aber auch andere bemerkenswerte Ereignisse, von denen die Gründerväter 1909 nichts ahnen konnten, die bei ihnen eher verständnisloses Kopfschütteln ausgelöst hätten:
Damenfußball! Und dann auch noch eine Damen-Gymnastikabteilung.
Früher hatten sie wohl Handballer, Leichtathleten und Ringer in ihrem Klub eher “geduldet”, nun aber Frauen, die hinter dem Ball herlaufen, ob die dazu überhaupt veranlagt sind? In- zwischen wissen es auch diejenigen besser, die diesem “Phänomen” anfänglich skeptisch gegenüberstanden.
Also Damenfußball ab 1972, Gymnastik 1973. Abteilungen, die nicht “mitlaufen”, sondern ihren Stellenwert besitzen.
Vorher aber gründeten die Alten Herren mit den Initiatoren Otto Alex und Karl Hauhoff, beide leider schon verstorben, ihre Abteilung in beachtlicher Stärke. Karl Hauhoff und Otto Alex, Uralt-DSCer mit besonderen Verdiensten. Otto Alex gehörte zu dem kleinen Kreis, der den Verein 1945 wieder ins Leben rief, er betätigte sich auch in verschiedenen Vorstandsämtern. Nach 1945 zog auch Karl Hauhoff wieder die Fußballschuhe an, in jener verrückten Zeit der Lebensmittel- und Kleiderkarten, des Schwarzmarkts mit “Ami”-Zigaretten zu sieben bis acht Mark das Stück. Und dem “Balkenbrand”, dem selbsterzeugten Schnaps für etwa 170 schwach- brüstige Reichsmark. Und damit wurden Feste gefeiert! “Bei Düppe brennt noch Licht, nach Hause geh`n wir nicht”. Ein Lied, das bis in die frühen Morgenstunden inbrünstig gesungen wurde.
Karl Hauhoff, Mitglied seit 1924, später Ehrenmitglied, war bekannt als Haudegen mit dem Taschentuch-Stirnband als Markenzeichen. Er wurde erster Spielführer nach dem Krieg, als eisenharter Stopper schonte er weder sich noch den Gegner. Die Hauhoffs, eine Dynastie im Verein. Wie früher die Weih, Hauck oder Schürholt. Dem Abwehrstrategen Karl folgte mit Sohn Dieter ein Stürmer, schließlich Enkel Ralf ebenfalls im DSC-Trikot. Ein gutes Stück Vereinsgeschichte.
Vereinsgeschichte hat auch Hermann Lünstroth geschrieben als Vorsitzender mit insgesamt dreizehn Dienstjahren, in einer Zeit, in der Egoismus und Ellenbogenfreiheit zur Selbstverständlichkeit geworden sind.
Dank und Anerkennung deshalb für Hermann Lünstroth wie auch für alle, die sich seit Jahren selbstlos darum bemühen, daß bei “ihrem” DSC 09 nicht eines Tages die Lichter ausgehen. Beispiele dieser Art gibt es zur Genüge, bei wachsendem Wohlstand stiegen auch die Ansprüche der Spieler, die oft genug dem Beispiel der Profis folgen und das Vereinstrikot wechseln wie die Wäsche. Ein Problem für die Männer, die das Sagen haben und die Verantwortung tragen.
Einen Rekord hat auch Klaus Heimann aufgestellt, von dem seine AH-Mitstreiter behaupten, er sei ein Fußball-Verrückter, selbstverständlich im positiven Sinn. Sieben Jahre hat der ehemalige Klassespieler vom Ligaverein Hellweg Lütgendortmund als Trainer das Szepter am Bummelberg geschwungen. Ihm gelang, wie vor ihm Jürgen Todebusch, der Sprung von der Kreis- in die Landesliga.
Klaus Heimann gehört zur AH-Truppe, die sportlich wie gesellschaftlich eine nicht unbedeutende Rolle beim DSC 09 spielt. Paul Brockhoff, inzwischen auch 3. Vorsitzender, ist “Chef” dieser treuen Gemeinschaft von Männern im besten Alter. Es macht Spaß, und dafür sorgen sie in reichem Maße, mit ihnen im schmucken Vereinsheim das eine oder andere Bier zu trinken.
In einem Vereinsheim, auf das wir stolz sein können. Auch Gäste fanden nur Worte des Lobes, wenn sie nach den Spielen noch ein Weilchen blieben. Die Anlage wurde im letzten Jahr weiter ausgebaut. Der Verein, der 1961 zum Bummelberg übersiedelte, hat in diesem turbulenten, bald zu Ende gehenden Jahrhundert eine Entwicklung genommen, die von den Gründern sicher als Utopie betrachtet worden wäre, wenn sie ihnen jemand prophezeit hätte.
Zwischendurch machte der Nachwuchs mal wieder von sich reden, 1988 meldete er einen Riesenerfolg, nach Jahren der Flaute: Die A-Jugend sicherte sich die Meisterschaft in der Sonderklasse. Ein Verdienst vor allem von Werner Mrozek, dem für seine aufopferungsvolle Arbeit die Ehrenmitgliedschaft verliehen wurde.
Die “Erste” hatte sich 1985 in der Kreisliga wiedergefunden -dann kam Klaus Heimann. In der Bezirksklasse hielten er und die Mannschaft sich nach dem Wiederaufstieg nicht erst lange auf, von 1989 bis 1994 tummelten sie sich in der Landeliga -bis zum bitteren Abstieg. In den nach-folgenden Jahren schossen die Stürmer zwar jede Menge Tore, unter einem halben Dutzend taten sie es am Bummelberg kaum, und Aufsteiger Sölde wurde mit 7:0 regelrecht vorgeführt.
Doch zum Titel langte es nicht.
Nicht wenige Freunde des DSC vertreten die Ansicht, es sei für den Klub opportuner, an der Spitze der Bezirksklasse mitzumischen als in der höheren Klasse eine Mitläuferrolle zu spielen. Sportliches Ziel muß allerdings immer der Sieg und die Meisterschaft sein. Und fast hätte es ja sogar im Jubiläumsjahr geklappt.
Doch das ist ein besonderes Kapitel. Eine Saison mit ständigem Auf und Ab wie vielleicht nie zuvor in der Vereinsgeschichte, mit positiven wie negativen Serien, mit dem “Platz an der Sonne” wie dem Abrutschen fast in die Gefahrenzone der Tabelle.
Wenn es schließlich doch nichts wurde aus der Rückkehr in die Landesliga -der DSC 09 ist immer noch eine gute Adresse im Dortmunder Fußball. Das beruht auf mehreren Faktoren.
Ein ganz wesentlicher Punkt ist die in neun Jahrzehnten, von einigen wenigen Ausnahmen in längst vergangenen Zeiten abgesehen, bewiesene seriöse Vereinsführung, deren absolute Zuverlässigkeit. Der Dorstfelder SC wird geschätzt, vom Verband ebenso wie von anderen Klubs.
In dieses Bild paßt auch das Auftreten der Mannschaften verschiedenster Generationen. Sie leisteten sich keine Skandale, sondern wurden zumeist wegen ihres technisch geprägten Stils auch in der Presse gebührend gewürdigt. Auf dem Feld wie in der Halle.
Nach Abschluß der Hallen-Stadtmeisterschaft 1994/95 fand in der “Hütte”, wie das Vereinsheim fast liebevoll genannt wird, ein rauschendes Fest statt, das erst in den frühen Morgenstunden ein feucht-fröhliches Ende nahm.
Der Anlaß: Der DSC 09 hatte das Spiel um den dritten Platz gegen Hombruch 09 gewonnen, genau wie in der Saison 1990/91. Und das sollten keine Eintagsfliegen bleiben.
Der DSC zählt, was die Hallen-Stadtmeisterschaft betrifft, zu den erfolgreichsten Vereinen. Er belegt in der “ewigen Rangliste” hinter VfR Sölde, den BVB-Amateuren, Hombruch 09 und Wickede zusammen mit Phönix Lindenhorst und dem FC Merkur einen ausgezeichneten fünften Platz.
Seit 1985 gelangte der DSC insgesamt siebenmal in die Endrunde und krönte die guten Leistungen mit zwei dritten Plätzen und einem vierten Rang. Und das, obwohl die Konkurrenz diese Turniere durchaus nicht als Überbrückung der Winterpause betrachtet, sondern antritt, um eine möglichst stattliche Prämie zur Aufbesserung der oft schmalen Vereinsfinanzen mitzunehmen. Platz fünf, das bedeutet auch: Der DSC 09 ist der Beste im Westen.
Im vergangenen Winter wurde das Halbfinale mit einem 0:1 gegen Arminia Marten verpasst. Die Westfälische Rundschau berichtete, daß ausgerechnet Klaus Heimanns Nachfolger, Harry Keuschnig, die dickste Chance des gesamten Turniers ausgelassen habe. So verlor nach Ansicht der Experten die bessere Mannschaft.
Dieses gute Abschneiden mußte eigentlich optimistisch stimmen, was die Rückrunde der Spielzeit anging. Die Mannschaft war von der Spitze auf den fünften Platz abgerutscht, nachdem auch das Heimspiel gegen BW Huckarde mit 0:3 verlorengegangen war. Gegen den Aufsteiger Huckarde hatte es auch zum Saisonauftakt 0:3 geheißen, doch ein Klassenunterschied? Keinesfalls, der DSC war nur zweimal “auf dem verkehrten Fuß” erwischt worden.
Dem 0:3 in Huckarde folgte eine ausgemachte Pleite auf eigenem Platz: gegen Aufsteiger Wilhelmshöhe 1:2. Läuteten da schon die Alarmglocken?
Doch dann folgte eine Serie mit sechs Siegen, und nach dem 2:1 gegen Berghofen vermutete der Gästetrainer Jularic, ein alter Bekannter am Bummel- berg, Dorstfeld sei ein echter Titelanwärter.
Dann aber stoppte Kirchhörde den Höhenflug, und nach dem 2:0 gegen den Hörder SC stellte die Mannschaft die Torproduktion vorerst ein: In Lütgendortmund und gegen Merklinde jeweils 0:0, das ließ sich gegen zwei Spitzenteams noch verkraften. Aber dann 0:1 beim Absteiger Merkur, der dem DSC vier Punkte abnahm. In Geisecke ebenfalls 0:1, gegen Huckarde 0:3, aus der Traum.
Und dann noch am Bummelberg gegen die Abstiegskandidaten VfL Hörde (1:3) und Schwerin (0:2) ein Rückfall in die schwachen Anfangswochen der Saison. Umso erstaunlicher, daß Keuchnigs Truppe in einem unerwarteten Endspurt doch noch einen nicht mehr erwarteten dritten Platz schaffte. Ende gut – alles gut.
Und das kann auch von dem vielleicht wichtigsten Ereignis im Jubiläumsjahr behauptet werden, von der Jahreshauptversammlung am 14. Februar im Haus Düppe, die so gut besucht war wie seit Jahren nicht mehr.
Wilfred Rump kandidierte nach zwei Jahren nicht mehr, ebenfalls “Vize” Heinz Thurm. Dem alten Vorstand wurde nicht nur einstimmig Entlastung erteilt, er fand auch Dank und Anerkennung für seine tadellose Arbeit. Der DSC 09 ruht auf einem gesunden finanziellen Fundament.
So hätte sich eigentlich ohne größere Mühe ein Nachfolger für Wilfred Rump finden lassen müssen. Weit gefehlt, und so fand Thorsten Kaminski beinahe beschwörende Worte:
“Sollen wir denn am Vereinheim ein Schild anbringen lassen Geschlossen?”
Versammlungsleiter Paul Brockhoff richtete ebenfalls dringende Appelle an mögliche Kandidaten, mußte aber schließlich zu einer Versammlungspause Zuflucht nehmen. Nach einer Bedenkzeit erklärte sich Jörg Trusheim bereit, den Vorsitz zu übernehmen. Aufatmen bei allen, die sich mit dem DSC verbunden fühlen.
Jörg Trusheim fand Worte, die zum Nachdenken anregen: “Bereitwilligkeit für die Ausübung von Ehrenämtern geht augenscheinlich einher mit Angst vor drohendem Freizeitverlust. Wir alle machen den Verein aus. Wir alle haben Anteil an den Erfolgen und müssen daher Anteil nehmen an den Aufgaben und Verpflichtungen, die uns auferlegt werden.”
Und weiter: “Die Förderung des “WIR-Gefühls” wird den SC Dorstfeld 09, der in diesem Jahr stolze neunzig Jahre alt wird, auf lange Sicht positiv beeinflussen, sowohl im sportlichen als auch im zwischenmenschlichen Bereich. Daher möchte ich alle bitten, dieses Ziel mit Tatkraft und Engagement zu verfolgen und zu unterstützen.”
Die Mitglieder haben die Botschaft vernommen, sie gehen mit einem guten Gefühl ins nächste Jahrtausend: Ihr DSC 09 wird auch künftig ein intaktes Vereinsleben pflegen und darüber hinaus eine gefragte Adresse im Dortmunder Fußball bleiben.
Autor der Chronik ist Alfred Heymann, der den Klub sowohl in der Jugend –als auch Senioren-Stadtmannschaft vertrat und maßgeblich an der Wiedergründung 1945 beteiligt war. Er ist Ehrenmitglied des DSC 09 und gehört dem Verein 65 Jahre an.
( Stand August 1999 )
Sie holten die Titel nach Dorstfeld:
Bezirksmeister 1928/29: Schnückel, Wachholz, Ranzigai, Bornemann, Faust, Beck, Menneke, Weber, Lade, Rade, Siebert
Bannmeister 1938/40: Kohlmann, Wachtel, Beykirch, Prokopowitsch, Blajet, Busch,Machoi, Kuzner, Rosenbohm, Heymann, Maxara, Heimbruch, Schürhold, Bode
Meister 1945/46: Sanewski, Henschemeier, Füßmann, Hauhoff, Maxara,Machoi, Fleddermann, Schröder, Rosenbohm, Sajko, Heymann, Habichtshofer, Merchel, Sommer
Meister der Bezirksklasse 1948/49: Henne, Meinsen, Sommer, Henrichs, Hein, Heymann, Schürholt,Oelschlegel, Sajko, Merchel, Habichtshofer,Heimeier, Lechelt ,Kurzynski, Benthaus, Neuhaus
Jugend-Kreismeister 1954/55: Südbröcker, Rogalla, Cordbrüning, Erkelenz, Röhrig, Klausmeier, Nagler, Sander, Sellerberg, Urbaniak, Hauhoff
Meister der Bezirksklasse 1964/65: Risse, Böttner, Bormann, Hostnik, Hepp, Heitmeier, Maczkewicz,Sellerberg, Hauhoff, Büxe, Lochen, Loose, Effner, Rusch, Jagner,Seepe
Meister der Bezirksklasse 1981/82: Wiemers, Peters, Misikowski, Jakob, Klang, Seidel, Thomas, Raab,Sniezyk, Seelig, Lammert, Solga, Prahl Meister der Bezirksklasse 1988/89: Wiemers, Schäfer, Kaminski, Kirchhoff, Hauhoff, Gärtner, H. Kitt,Heimann (Spielertrainer), Nagel, Jakob, Zeppenfeld, Hübner, Funke,Kalischko, M. Kitt, Göbel
Die Bezirksklassen-Meister der Jahre 1965, 1982 und 1989 stiegen in die Landesliga auf.
Chronik des DSC 09 von 1999 bis 2009
Die Jahre von 1999 bis 2009 waren für den Verein weniger turbulent als die Jahre davor, die mit der Nachkriegszeit natürlich viel ereignisreicher waren. Es bleibt zu wünschen, dass diese Zeit endgültig der Vergangenheit angehört.
Das Jubiläumsjahr 1999, zum 90 jährigen Bestehen des Vereins, hatte seinen Höhepunkt mit einem großen Event – Wochenende auf der Sportanlage Bummelberg.
Von Freitag, den 06. August bis zum Sonntag, den 08. August 1999 wurde fast durchgehend gefeiert.
Höhepunkt war, bei idealem Sommerwetter, die von Uwe Kisker und TV Sport –Live organisierte Jubiläumsfeier.
Grußworte, Ehrungen verdienter Mitglieder, sowie ein Querschnitt durch die DSC – Vereinsgeschichte bestimmten den ersten Teil der Veranstaltung.
Ein bunter Abend mit vielen bekannten Künstlern, die die vielen zum Bummelberg gekommenen Gäste und Vereinsanhänger bestens unterhielten, schloss sich an.
Anschließend verwandelte sich die Sportanlage Bummelberg bis zum frühen Morgen noch in eine Dico – Arena.
Eine gelungene Veranstaltung, die nicht nur durch die TV – Aufzeichnung allen Beteiligten in guter Erinnerung bleiben wird.
Nach dem Feiern war aber auch schnell wieder Alltag am Bummelberg angesagt.
Sportlich lief es nicht so besonders. Ein Mittelplatz in der Bezirksliga war weniger, als sich die Verantwortlichen von der 1. Seniorenmannschaft erhofft hatten. Schlimmer traf es die 2. Mannschafft in der Kreisliga A. Die Truppe um Christian Esser war zu leistungsschwach, hatte über die gesamte Saison große Personalprobleme und stieg in die Kreisliga B ab. Die 3. Mannschaft musste für die Saison 2000/01 sogar abgemeldet werden. Da half auch nicht der gute Wille vieler AH-Spieler, die den Mannschaften mit großem Einsatz oft geholfen haben.
Nach 2 Jahren mit Harry Keuschning, kehrt Klaus Heimann zur Saison 2000/01 mit großen Erwartungen als Trainer der 1. Mannschaft zum Bummelberg zurück. Die Euphorie der ersten Jahre mit Klaus Heimann war noch in bester Erinnerung. Daran sollte angeknüpft werden.
Mit 8 neuen Spielern, 6 Spieler hatten den Verein verlassen, war die Zielsetzung des Trainers das obere Tabellendrittel.
Zur Saisonvorbereitung gehörte auch die Teilnahme am 1. Brinkhoff`s No. 1 West-Cup. Ein Turnier für Vereine im Dortmunder Westen, gesponsert von der Dortmunder Unionbrauerei.
Nach Siegen über SV Westrich ( 3:0 ), den FC Hangeney ( 6:1 ) und Urania Lütgendortmund ( 3:1 ) trafen wir im Finale auf Westfalia Huckarde.
Die Tagespresse schrieb: Der SC Dorstfeld 09 lässt Westfalia Huckarde im Endspiel ( 3:1 ) keine Chance. So konnten wir uns beim 1. West-Cup-Turnier als erste Mannschaft in die Siegerliste eintragen. Viel Hoffnung für die Meisterschaftssaison.
Doch die Ergebnisse der Meisterschaft blieben weit hinter den Erwartungen zurück. Zur Halbzeit belegte unsere 1. Mannschaft in der Bezirksliga den 12. Tabellenplatz und unsere 2. Mannschaft in der Kreisliga B den 2. Tabellenplatz.
Einzig unsere Frauenmannschaft war auf einem sehr guten Weg und stand nach 12 Spieltagen auf Platz 1. Saisonziel: Aufstieg in die Bezirksliga; und das nach 29 Jahren Kreisliga.
Erfreulicher war das Auftreten unserer Mannschaft bei der Hallen-Fußball-
Stadtmeisterschaft. Hier erreichten wir zum achten Mal die Finalrunde in Wellinghofen.
Im Sommer 2000 wurde von der Stadt Dortmund umgesetzt, was schon seit Jahren geplant und dringenst erforderlich war. Der Umkleidebereich, einschließlich des Sanitärsbereich, wurden komplett saniert. Hier geht unser Dank an den ATV-Dorstfeld, der uns für die Zeit des Umbaus seine Kabinen zur Verfügung gestellt hat.
Die JHV 2001 fand zum 1. Mal nicht in unserem Vereinslokal „ Haus Düppe „ statt. Durch einen Besitzerwechsel blieb die Gaststätte einige Monate geschlossen. So mussten wir in die Räumlichkeiten der Kleingartenanlage „ Glück Auf „ ausweichen.
Es musste ein neuer Vorsitzender gewählt werden. Jörg Trusheim gab sein Amt nach 2 Jahren aus beruflichen Gründen wieder ab.
Hans-Jürgen Wahle, ab den 60er Jahren über 25 Jahre Geschäftsführer des Vereins, stellte sich zu Wahl und wurde von der Versammlung einstimmig gewählt. Zu seiner Seite standen Wilfred Rump als 2. Vorsitzender, Thorsten Kaminski als Geschäftsführer und Klaus Musebrink als Hauptkassierer.
Dieses Team führte den Verein durch die nächsten 6 Jahre.
Es kam fast einer kleinen Sensation gleich! Dieter Kolbe, Trainer der Fußballfrauen hat es geschafft. Was vor 29 Jahren mit Karl-Heinz Hülsmann begann, wurde jetzt erreicht. Unsere Frauen-Fußballmannschaft wurde Meister der Kreisliga und spielt ab der Saison 2001/02 in der Bezirksliga.
Diese Frauen sorgten für den Aufstieg in die Bezirksliga:
Anja Basel, Sandra Hebbelmann, Sabine Funke, Iris Wolniewicz, Sonja Kaptur, Conni Hülsmann, Nicole Riske, Claudia Lenz, Karen Jürgensen, Sabrina Lampert, Katja Rosenbaum, Tina Anial, Katarzyna Sobczyk, Lotti Querfurt, Angelika Frey, Urszula Sobczyk,
Kathrin Querfurt, Birgit Handke, Marlies Scheeren, Gabi Kolbe.
Trainerteam: Dieter Kolbe und Peter Dehn.
Weiterer Verlauf der Situation der Frauen!!!!!!
Jugendliche aller Altersklassen zu führen ist immer schon eine schwierige Aufgabe gewesen, ganz speziell in der heutigen Zeit einer globalisierten Welt. Doch mutige, ehrenamtlich tätige Sportkameraden stellen sich dieser Aufgabe. Über 200 Jugendliche, aufgeteilt in ca. 11 bis 12 Mannschaften, werden Woche für Woche sportlich und menschlich für ein Miteinander geschult. Vorrangig steht natürlich der Fußballsport.
Geführt wurde die Jugendabteilung in den letzten Jahren von Michael Otto, der kurzzeitig abgelöst wurde durch Thomas Wojciechowski ( 2001 u. 2002 ) und Dieter Bienek ( 2005 ).
Jede Jugendmannschaft für sich hat in den letzten Jahren besondere Erfolge feiern können. An einige davon sollten wir uns erinnern.
1999/2000 Die D1-Jugend Meister und stieg in die Sonderklasse auf.
2000/2001 Unsere A-Jugend wird überraschend Meister und erreicht den Aufstieg in die 1.Kreisklasse.
Die A-Junioren setzten noch eine drauf und wurden Vizemeister bei den Jugend-Hallen-Stadtmeisterschaften. Erst im Achtmeterschießen unterlagen sie
dem Westfalenligist TSC Eintracht Dortmund mit 4 : 3. Nach regulärer Spielzeit stand es 1 : 1.
Bei einem internationalen Turnier an der Costa Brava errang unsere C1-Jugend den Turniersieg.
2001/2002 Die C1-Jugend erreicht zum Saisonende den Aufstieg in die Sonderklasse.
2002/2003 Die B-Jugend wird Meister in der 1. Kreisklasse.
E-Jugend und Minis werden jeweils Vizemeister.
2003/2004 B-Jugend, lange Zeit Tabellenführer in der Sonderklasse, erreichen zum Abschluss nur den undankbaren 2. Tabellenplatz.
2004/2005 Die F1-Jugend, Aufstieg in die Sonderklasse, und die D-Jugend, Aufstieg in die 1. Kreisklasse, wurden Meister in ihren Gruppen.
2005/2006 A-Jugend wird Meister und steigt in die 1. Kreisklasse auf.
2006/2007 Die C2-Jugend wird Meister und steigt auf in die 1. Kreisklasse.
2007/2008 Die E1-Jugend wird Meister und schafft den Aufstieg in die Sonderklasse. Unsere E2-Jugend muss in ein Entscheidungsspiel gegen Brünninghausen III, um den Aufstieg in die 1. Kreisklasse zu sichern.
2008/2009 Die B-Jugend schafft mit einem 2 : 1 Erfolg gegen RW Bodelschwingh den Aufstieg in die Sonderklasse.
Hier sind nur die Meisterschaften und Aufstiege aufgezählt, doch es gab auch viele
ehrenwerte Platzierungen im vorderen Bereich der Abschlußtabellen. Das unterstreicht, wie intensiv sich die ehrenamtlichen Trainer und Betreuer für die Jugendlichen arrangieren.
Vor Beginn der Meisterschaftssaison 2004/2005 stand der Verein im Jugendbereich vor einer
besonderen Entscheidung.
Die leistungsstarke Jugendmannschaft um Jugendleiter und Übungsleiter Michael Otto konnte, bedingt durch den Jahrgangswechsel von der B-Jugend zur A-Jugend, nur in der 2. Kreisklasse spielen. Die vorhersehbare permanente Unterforderung der Mannschaft konnte nicht im Sinne der Jugendlichen und des Vereins sein.
Bei unserem Nachbarn SV Arminia Marten 08 stellte sich eine ähnliche Situation ein. Nur sollte hier ein leistungsschwacher Kader, ebenfalls durch den Jahrgangswechsel bedingt, in der Sonderklasse antreten. So kam bei den Verantwortlichen beider Vereine der Gedanke auf, die A-Jugendmannschaft des DSC 09 für die Spieljahre 2004/2005 und 2005/2006 in die Jugendabteilung des SV Arminia Marten 08 zu intrigieren. Eine schwere Entscheidung, vor allem für den Vorstand des DSC 09, wurde im Sinne einer sportlichen Weiterentwicklung der Jugendlichen umgesetzt. Dass dieser Weg richtig war zeigt, dass einige dieser Spieler zu Leistungsträgern unserer 1. und 2. Seniorenmannschaft gereift sind.
Wichtig für die Kooperation war jedoch, dass unser Verein trotzdem für die Meisterschaft eine eigene A-Jugendmannschaft stellen konnte. Diese spielstarke Mannschaft um Trainer Matthias Land, wurde in der Saison 2005/2006, wie schon in der Auflistung erwähnt, Meister und Aufsteiger zur 1. Kreisklasse. Auch die Spieler aus diesem Kader zählen heute zu den Stützen der 1. und 2. Seniorenmannschaft.
Unsere AH-Abteilung, z. Zeit geführt von Jürgen Kruzkowski und Ecky Kirschstein (?), ist ein wichtiger Mosaikstein in unserem Verein. Neben einer immer noch intensiven sportlichen Betätigung, stehen in jedem Jahr auch besondere Freizeitveranstaltungen auf dem Programm. Fahrradtouren, Tennisturnier, Sommerfest, sind nur einige dieser Aktivitäten.
Doch es gab auch ein besonders trauriges Ereignis. Einer der aktivsten und im positivsten Sinne Fußball besessensten Sportkamerad, Klaus Heimann, verstarb viel zu früh. Ein schwerer Verlust für die AH-Abteilung, für den Verein, besonders aber für seine Familie. Zur
Erinnerung an Klaus Heimann, wird zusammen mit den Nachbarvereinen in jedem Jahr ein Gedächnis-Turnier für Caritative Zwecke ausgetragen.
Doch auch hier gilt: das Leben geht weiter.
Diese Sportkameraden sorgten in der Saison 2006 / 2007 für die Meisterschaft in der Kreisliga A und den Wiederaufstieg in die Bezirksliga:
Marc-Andrè Adler, Andreas Bath, Ante Burazin, Branko Ciric, Patrick Feddern, Kai Feldbauer, David Gantze, Benjamin Halagiera, Kai Hengelage, Christoph Horlitzki, Dominik Lammert, Patrick Lüder, Anas Malek, Michael Mrochen, Daniel Otto, Günther Seggewiß, Tomislav Simic, Lars Tschernoster, Sven Tschernoster, Stipo Vukoja, Adrian Wadowski,
Kai Wergener.
Trainer: Uwe Kallenbach, TW-Trainer: Jörg Thurm.
Sportlicher Leiter: Wilfred Rump